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Wein, Pisco und der Punsch am Straßenrand

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Bei südamerikanischem Wein denkt man schnell an Chile. Doch auch Peru hat so Einiges zu bieten und verarbeitet seine Trauben nicht nur zu Rot- und Weiswein sondern auch zu einem landestypischen Brandy – dem Pisco. Zwischen Reben und einer Liebe zum Genuss im Glas lernen wir eine andere Seite Perus kennen, die in Arequipa schließlich auch noch ein schönes Gesicht bekommt.

Bei unserer Ankunft in Ica, inmitten der peruanischen Weinregion, schwindet uns erst einmal wieder der Mut. Jede Menge Staub, eingefallene Fassaden und null Charme. Dieser Ort gibt nicht viel her. Dennoch zieht es uns hier hin. Die Lust und Neugier auf ausländischen Wein hat uns schon in Südafrika (mjami!) und Vietnam (bääh!) auf den Plan gerufen. Da darf Peru nicht fehlen, biegen die deutschen Weinregale sich doch längst mit Wein aus dem benachbarten Chile...

Wir bereuen es keine Sekunde! Auf dem Tacoma Weingut, mit 400 Jahren das älteste Weingut in Peru, werden über 20 Rebsorten angepflanzt. Ihren Ursprung haben viele in Frankreich, doch auf Perus trockenem, staubigen Boden werden ohne Zweifel wahre Überlebenskämpfer aus den Trauben! Die Führung inklusive Pferde-Tanz-Show ist umsonst. Mit Liebe und Stolz erklären, zeigen und schwärmen die Mitarbeiter von ihrem Wein. Und er ist wirklich gut! Wir probieren eine ganze Menge, von weiß über Rosésekt und rot bis hin zu verschiedenen Pisco-Sorten. Nimm dich in acht Chile, hier ist dir jemand auf den Fersen!

Glücklich und durchaus ein bisschen bedudelt, sieht auch Ica gleich schon etwas netter aus. Ein Effekt, der am Morgen schnell wieder vergeht :-) Viel ist hier wirklich nicht los. Obwohl unser Reiseführer die nahegelegene Lagune Huacachina bereits lieblos als „Gringo Spielplatz“ beschreibt, lassen wir uns vor der Abreise des zigsten Nachtbusses zu einem Ausflug hinreißen.

Es könnte ein toller Ort sein. Inmitten einer beeindruckenden Sandwüste befindet sich die kleine Lagune, wie ein Wunder der Natur. Der Mensch macht daraus einen Ort des „Grauens“. Grässlich dröhnende Sand-Buggys anno 1970 ätzen die Sandberge hinauf um den sensationsgeilen Touris die Nutzung ihrer von der Hitze angeschwollenen Füße zu ersparen. Sandboarder tragen die Sandberge ab und wer dann doch etwas zu viel Sand in die Ritze bekommen hat, kann diesen von seinem Tretbötchen aus in der Lagune abwaschen. Die Touristen sind begeistert! Was für ein toller Ort und so viel sinnloser Quatsch den man tun kann!

Nachdem wir uns bei einem ersten Anlauf in der Mittagssonne ordentlich die Füße verbrennen, schaffen wir es ein paar Stunden später einige der Sandhügel zu erklimmen und dem Wahnsinn etwas zu entkommen. Es ist wirklich schön hier. Hoffentlich können die Menschen das bei so viel Action auch noch sehen...

Eine Nachtfahrt später, angekommen in der schönen Stadt Arequipa. Unserem nächsten Stopp und die erste Stadt in Peru, die uns wirklich wirklich gefällt. Bekannt für den „Sillar“, einen weißen Vulkanstein der hier ein beliebtes Baumaterial ist, wird die Stadt von drei Vulkanen umgeben. Vor dieser beeindruckenden Kulisse möchte man einfach nur herumwandern, sich in den vielen Gassen verlieren und immer wieder über ein weiteres beeindruckendes Bauwerk staunen. Unsere Unterkunft, treffend das „Casa de Sillar“ (Haus des Sillar) genannt, haut uns ebenfalls vom Hocker. Wir werden namentlich begrüßt und statt dem gebuchten Doppelzimmer in einer wahren Hobbithöle aus dem weißen Stein untergebracht. Normalerweise wohl eher ein Familienzimmer, muss Matthias unser neues Heim gleich mal ablaufen, so viel Platz gibt es in diesem schönem Maisonette-Zimmer!

Hier verbringen wir auch Silvester. Nachdem uns jeder Einzelne von daheim sechs Stunden zu früh ein neues Jahr wünscht (was war da nur los?!) und in Melanies Familie die glückliche Nachricht einer anstehenden Hochzeit verkündet wird, leiten auch wir unseren Silvesterabend ein.

Im Gegensatz zu Weihnachten, scheinen die Peruaner an Silvester lieber auszugehen. Gerne wird ein Tisch über den Jahreswechsel hinweg reserviert und das neue Jahr mit einer Gabel Gaumenschmaus eingeleitet. Gar keine schlechte Idee, wenn unser Magen auch deutlich früher knurrt. Bei einer sehr um unsere Sicherheit besorgten alten Dame trinken wir in gemütlicher Plastikstuhlkultur Punsch mit Schuss am Straßenrand und kehren dann in ein nett aussehendes Restaurant ein. Mit einer Flasche Rotwein aus Ica und einem himmlisch zarten Alpaka-Steak sagen wir Adé 2014. Was für ein aufregendes Jahr es für uns war.

Zum Jahreswechsel gehen wir auf den Plaza de Armas, sozusagen der Hauptplatz jeder Stadt, auf dem sich damals die Armee versammelte und ihre Waffen lagerte. Um zwölf Uhr knallern und ballern die Peruaner was das Zeug hält. Dabei schießt die ein oder andere Rakete fragwürdiger (osteuropäischer?) Qualität schon mal quer oder explodiert nur wenige Meter über den Köpfen der Menge! Ganz langsam aber sicher fangen wir an Qualitätssigel zu lieben – lang lebe die geprüfte Sicherheit! Gut verschanzt in einer Ecke des Platzes beobachten wir das Spektakel. Einander fest in den Armen freuen wir uns sehr auf das nächste Jahr. Einige tolle Reiseziele liegen noch vor uns und dann unser Leben zu Hause. Wieder Zeit mit Freunden und Familie. Eine gemeinsame Wohnung. Unser gemeinsames Leben. Ein frohes Neues Jahr 2015!

Wo wir sind...

Zentral & Südamerika
Position Hawaii
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Literatur & Filme

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Webseiten

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