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Extrem-Po-Plattsitzen

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Das Reisen in Kolumbien neigt sich dem Ende zu. Auf uns wartet Ecuador, wo für Melanie vor fünf Jahren das Reisefieber began. Mit ordentlich Vorfreude schauen wir der Zeit dort entgegen, angefeuert von Melanies Erinnerungen und Matthias Neugierde auf ein Land, von dem er schon so viel gehört hat. Nun müssen wir nur noch dort ankommen.

Es ist mal wieder eine Hau-Ruck-Aktion um von Salento in Kolumbien nach Ecuador zu kommen. Geographisch sind wir erst etwa in der „Mitte“ des Landes und bis an die südliche Grenze ist es noch ein ganzes Stück. Viele lange Fahrten liegen vor uns und es wird allgemein davon abgeraten, diese Fahrten über Nacht zu machen – Bandito-Gefahr! Ein bisschen freuen wir uns aber auch auf das Fahren bei Tag. Immerhin gibt es tolle Landschaften und die Anden zu bestaunen. Außerdem werden bei jedem Stopp die Busse von Verkäufern geflutet, die sicher stellen, dass es einem an nichts mangelt. Von Schokoriegeln über Eis oder allerlei Getränke bis hin zu geschnittenem Obst oder halben Hähnchen. Der Bus ist ein Marktplatz und manchmal ebenso laut :-)

Die ersten rund neun Stunden Fahrt im Minibus und Überlandbus bringen uns nach Popayán, wo wir gleich noch mal zwei Nächte in der schick-weißen Altstadt unterkommen. Eine relativ kleine aber feine Stadt. Es braucht weniger als zwei Stunden um alles „Sehenswerte“ abgeklappert zu haben und so kann man sich einfach etwas im Getummel verlieren. Im Park mit den alten Leutchen quatschen, die unbeiirt von unserem Minimal-Spanisch vor sich hinplappern. Eine Horde Teenager bespaßen, die ihre Freude daran haben ihre Englischkentnisse auszuprobieren und eifrig nickend unseren Antworten lauschen. Zusehen wie für Weihnachten der Weihnachtsschmuck erleuchtet und Kerzen angezündet werden. Mal wieder ins Kinso gehen und einen Blockbuster (gottseidank mit Englischem Ton) anschauen. Schwupps die Wupps ist der Aufenthalt vorüber und wir fühlen uns „gestärkt“ für weitere Tage im Bus.

Nun wird es etwas komplizierter. Zuerst etwa sechs Stunden nach Pasto. Trotz weniger Platz im Minibus keine üble Fahrt, denn es werden Filme gezeigt und der Fahrer schaltet für uns sogar den englischen Untertitel dazu. Was eine Unterhaltung! In Pasto umsteigen in den nächsten Minibus auf sich windenden Straßen. Zwei Stunden nach Ipiales, leider ohne Filmchen und auch von der Landschaft erkennt man im Dunkeln nicht mehr all zu viel. In Ipiales selbst ist das auch ganz gut so, denn unschöner kann es in einem Grenzort kaum werden. Doch genau dort sind wir angekommen: An der Grenze nach Ecuador.

Wir schlafen eine unschlagbar günstige Nacht direkt in der Nähe des Bahnhofes und sehen am nächsten Morgen zu, schleunigst weiterzukommen. Ein Minibus zur Grenze und ist dies nicht mal ein feiner Grenzübergang!! Wirklich niemand versucht uns geheime Steuern oder bis dato unbekannte Gebühren abzuknöpfen. Mit einem Lächeln verabschiedet uns Kolumbien und mit einem herzlich typischen rungesichtigen Strahlemann-Gesicht empfängt man uns in Ecuador. Sehr einfach, sehr unkompliziert – Willkommen in Ecuador!

Wir nehmen ein Sammeltaxi zum Busbahnhof in der nächsten ecuadorianischen Stadt. Die Fahrt dauert im Endeffekt länger, als sie sollte. Denn Signora „Ich bin Touristin!!“ aus Kolumbien hat den Sinn und Zweck des Sammeltaxis nicht ganz verstanden: kleinerer Preis, dafür gleiches Ziel für alle, der Busbahnhof. Aber sie möchte gerne zu einer bestimmten Adresse gefahren werden und weigert sich solch einer Touristen-Abzocke nachzugeben und dafür mehr zu zahlen! Gut, da gab es wohl ein Verständnisproblem... Obwohl, spricht man in Kolumbien nicht das gleiche Spanisch?! Selbst der bemitleidenswerte von Signora zu Rate gezogene Polizist weiß nicht recht zu helfen und appelliert an den Taxifahrer diesem Schwachsinn doch bitte einfach nachzugeben. Auch wenn wir nur die Hälfte verstehen, es ist schon lustig mit anzuhören. Bis die Dame wirklich fies wird, die Situation des Fahrers an Melanies Gerechtigkeitssinn appelliert und sie sich nicht verkneifen kann, die Dame auf ihre eigene Verpeiltheit und Schuld hinzuweisen. Antwort: „Naja, ihr seid halt reiche Touristen, euch ist sowas egal.“ Darüber können alle endgültig nur noch lachen.

Hier haben wir ihn also auf einem Goldtablett: einen perfekten Moment um zu beschreiben, warum es so schön ist, in Ecuador zu reisen. Keine Sekunde zögern einheimischer Fahrer und Fahrgast, diesen Kommentar lächerlich und zum Lachen zu finden. An vielen Orten hätten Einheimische wohl genickt. „Ja, die Westler die haben doch wirklich genug Geld“, ungeachtet der Tatsache ein Sammeltaxi zwecks kleineren Preises genommen zu haben. Hier nicht.

Am Busbahnhof angekommen, empfängt uns ein wildfremder Mann, fragt wo wir hin wollen und bringt uns zum Schalter. Noch bevor wir uns fragen können, was das nun für eine Abzocke werden soll oder wieviel Geld er für diesen Dienst haben will, wünscht er uns eine schöne Reise und ist schon wieder Weg. Haben wir schon erwähnt, wie schön es sich in Ecuador reist? :-)

Vier weitere Stunden im Bus sollen uns nach Otavalo bringen, wo wir ein wenig auf dem für diesen Ort bekannten Markt herumstromern und mittagessen wollen. Dann weiter, die letzten zwei Stunden nach Quito. Doch ehe wir es richtig realisieren haben wir Otavalo verpasst. Upsi... Der Bus ist entlang der Panamericana nur am Ort vorbeigefahren. Man muss eben rechtzeitig aussteigen und dann einen Minibus ins Zentrum nehmen (eine Tatsache, die wie wir später hören vielen Reisenden unklar ist). Wir haben etwa eine halbe Minute, uns zu überlegen ob wir das machen wollen, bevor der Bus endgültig außer Reichweite ist. Und beschließen, dass die Busfahrerei endlich ein Ende haben soll und auf einem Markt mit Rucksäcken rumlaufen eigentlich auch nicht der wahnsinns Spaß ist.

Wir fahren weiter bis Quito und gut ist es! Haben wir die Rucksäcke erst einmal abgestellt, die Dachterasse entdeckt und eine frische Prise Quito-Stadt-Berg-Luft eingeatmet, sickert es durch: nach Tagen des Busfahrens sind wir angekommen. In Ecuador, in Quito.

Wo wir sind...

Zentral & Südamerika
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Literatur & Filme

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